In der Landschaftsmalerei nehmen gezähmte und wilde Tiere eine große Rolle ein. Im Zuge der Industrialisierung und Verstädterung im 19. Jahrhundert verändert sich das Verhältnis von Mensch zu Tier. Die Beziehungen zu Haustieren werden stark emotionalisiert, denn reine Nutztiere sind im Stadtraum nicht mehr vorhanden. In der Malerei wird das Tier nun zum Symbol für die Sehnsucht nach dem ursprünglichen Naturzustand.
Gezähmte und wilde Tiere gehören zum traditionellen Repertoire der Landschaftsmalerei. Als Staffage beleben sie die Ansichten und sind Träger der Stimmung. Industrialisierung und Verstädterung führen im 19. Jahrhundert zu einem umfassenden gesellschaftlichen Wandel, dem auch das Verhältnis Mensch–Tier unterliegt. Nutztiere verschwinden aus dem Stadtraum. Als Kompensation werden die Beziehungen zu Haustieren stark emotionalisiert. In der Kunst wird das Tier zum Symbol der Zivilisationskritik und Träger einer Sehnsucht nach dem vermeintlich unverdorbenen Naturzustand. Ein vermenschlichender Blick macht das Tier zur Projektionsfläche bürgerlicher Familienmodelle und den „naturgegebenen“ Maximen liberaler Wirtschaft.
In der Ausstellung werden die vergessenen Begleiter und treuen Freunde des Menschen in der Landschaftsmalerei neu in den Blick genommen.
Öffnungszeiten:
Sa/So 11-17 Uhr und auf Anfrage (Tel. 02461-63510)
Öffentliche Führungen
Montag 8.5.2023
Dienstag 6.6.2023
Mittwoch 12.7.2023
Donnerstag 10.8.2023
Freitag 15.9.2023
Montag 9.10.2023
Dienstag 14.11.2023
Mittwoch 6.12.2023