Am Sonntag, den 13.11. feierten wir den 162. Geburtstag der Künstlerin Emmy Lischke. Aber wer war diese Frau überhaupt? Wir geben Ihnen einen tieferen Einblick in eine Landschaftsmalerin des 19. und 20. Jahrhunderts.

Emmy Lischke wurde am Dienstag, den 13. November 1860 in Elberfeld geboren und zog Ende der 1880er Jahre nach München, wo sie bis zu ihrem Tod auch gelebt hat. Weil Frauen erst ab 1921 an der Kunstakademie in Düsseldorf studieren durften, musste Emmy Lischke nach einem Semester an der Kunstakademie Privatunterricht bei den Professoren der Kunstakademie nehmen, was sich nur wohlhabende Familien finanzieren konnten. Dies ist einer der Gründe, warum Künstlerinnen im 20. Jahrhundert eher selten waren, besonders jene, die vorzugsweise Landschaftsdarstellungen malten, da Frauen für das Zeichnen von Portraits, Kindern und Tieren angesehen wurden.
Wie Sie in dem Bild oben sehen, malte Emmy Lischke besonders gerne Motive wie das Meer oder Küstenlandschaften. Das Gemälde wurden mit groben Pinselstrichen gemalt, weshalb manche Darstellungen eine abstrakte Wirkung ausstrahlen.
Dass wir nicht viele Informationen zu Emmy Lischke als Künstlerin haben, zeigt das fehlende Interesse der Gesellschaft an weiblichen Künstlerinnen im 19. und 20. Jahrhundert. Zum einen wurden Gemälde von ihnen weder speziell gesammelt noch ausgestellt, jedenfalls im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, und zum anderen bestätigt ein Nachruf für sie, welcher einige Jahre nach ihrem Tod veröffentlicht wurde, die Ausgrenzung Künstlerinnen. Diese wird damit begründet, dass Frauen die Kunst ihrer männlicher Kollegen in einer schlechteren Art und Weise nur wiederholen würden und zu Höherem nicht in Stande seien. Umso verwunderlicher ist es, dass der Autor des Nachrufes, Fritz Schumacher, ein in Bremen geborener Architekt, Emmy Lischke als Ausnahmefall betitelt und es als bedauerlich bezeichnet, dass sie erst nach ihrem Tod „größeren Kreisen inne wird“.